Ankündigung: 7. Internationale Woche der Semiotik 2026
Thema „Authentizität“
Vom 09. bis 12. Februar 2026 findet die 7. Internationale Woche der Semiotik zum Thema „Authentizität“ statt. Die Veranstaltung wird vom Lehrstuhl für Kultursemiotik und Kulturen romanischer Länder ausgerichtet und durch den Masterstudiengang „Angewandte Kulturwissenschaft und Kultursemiotik“ der Universität Potsdam mitgestaltet.
Die Kongresswoche im Bildungsforum Potsdam umfasst Forschungsberichte, Praxisbeiträge, Workshops und weitere Formate. Expert*innen aus Wissenschaft, Kunst und Praxis beleuchten dabei unterschiedliche Perspektiven auf Zeichensysteme, mit denen Authentizität erzeugt, verhandelt oder auch infrage gestellt wird. Das viertägige Programm bietet Raum für Diskussionen und neue Erkenntnisse in der semiotischen Forschung und Kulturwissenschaft.
Das Konzept der Authentizität zieht sich seit der Antike durch die gesellschaftlichen Diskurse. Heute ist es allgegenwärtig: in KI-generierten Karrierebibeln und Coaching-Ratgebern, in Politik und Popkultur, in Lifestyle-Trends ebenso wie in der Markenkommunikation. Authentisches Essen, Reisen, Auftreten oder Storytelling gelten als „echt“ – und damit als besonders vertrauenswürdig oder wertvoll. Authentizität ist zur Ressource geworden: Institutionen und Unternehmen profitieren von einer glaubwürdigen Selbstdarstellung, während Individuen im Streben nach einem „wahren Selbst“ Orientierung suchen. Zugleich besteht Skepsis: Ist Authentizität überhaupt möglich, und welche Rolle spielt dabei die Inszenierung?
„Sei einfach du selbst.“
Dieser Imperativ prägt viele Bereiche des Alltags. Doch Authentizität ist oft eine Zuschreibung von außen. Wie lässt sie sich erkennen, kritisch hinterfragen oder bewusst hervorbringen? Aus kultursemiotischer Perspektive interessiert uns dabei das symbolische Handeln: der Einsatz, die Transformation und die Wirkung von Zeichen, die Authentizität erzeugen sollen. Ziel der Semiotischen Woche ist es daher, das Konzept neu zu kontextualisieren – als kulturelle Praxis, als diskursives Konstrukt und als ästhetisches Experiment.
Die Veranstaltung ist eine hervorragende Gelegenheit für Studierende, Forschende und Interessierte, Einblicke in die semiotische Analyse von Authentizität zu gewinnen und sich mit Fachleuten aus unterschiedlichen Disziplinen zu vernetzen. Das Ergebnis ist eine interdisziplinäre Annäherung an ein vielschichtiges Themenfeld mit hoher gesellschaftlicher Relevanz.
Seit 2020 findet die Internationale Woche der Semiotik „Die Zeichen unserer Zeit“ jährlich statt. Ihr Ziel ist es, die Öffentlichkeit über den Nutzen semiotischer Analysen zu informieren und Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich mit Expert*innen aus Praxis und Wissenschaft auszutauschen.
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